Der digitale Wandel erfasst heute alle Lebensbereiche und stellt eine grosse Herausforderung für liberale Demokratien und insbesondere für individuelle Freiheitsrechte dar. Die Digitalisierung wird keinen Stein auf dem andern lassen – wir wollen deren Chancen nützen und dabei jedoch die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft, die Würde und die Autonomie des Einzelnen, durch anpassungsfähige Institutionen schützen.
Mit der Digitalisierung nimmt ein Technologieschub seinen Anfang, der nicht nur die Wirtschaft grundlegend verändern wird, sondern auch die Informationen, welche die Obrigkeit und grosse Unternehmen über uns haben werden, die Art, wie Kriege geführt werden, wie wir Informationen konsumieren, und zu welchen Gemeinschaften wir uns zugehörig fühlen.
Wir sind Technologieoptimist*innen. Aber wir sind nicht naiv. Uns ist klar, dass Digitalisierung kreative Zerstörung ist, dass sie Macht konzentrieren und Machtverhältnisse reproduzieren wird, dass sie Verlierer schaffen wird und dass wir diese auffangen müssen. Uns ist auch klar, dass leistungsfähige öffentliche Institutionen zu diesen Verlierern gehören könnten, wenn wir sie nicht proaktiv an die kreative Zerstörung anpassen und nach neuen Wegen suchen, wie Gemeinschaft organisiert werden kann, wie die res publica, die öffentliche Sache gemeinsam bewältigt und gefördert werden kann.
Was uns interessiert ist, wie die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft, die Würde und die Autonomie des Einzelnen so durch anpassungsfähige Institutionen vor Disruption geschützt werden können, dass wir an diesen grundlegenden Werten festhalten können, auch wenn die Digitalisierung ansonsten keinen Stein auf dem anderen lässt.